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Das hier vorgestellte Buch ist momentan über die Autorin Regina Haack erhältlich.

Mehr Informationen unter der E-Mail-Adresse

regina-popina [at] gmx.de   (Bitte ersetzen Sie [at] ggf. durch @)




Eine Erzählung von Regina Haack 

Es ist ein bewegtes Leben, welches die türkische Katze Pirevar hinter sich hat. Halb verhungert in Istanbul gefunden, reist die Katzendame unfreiwillig mit nach Deutschland. Aus Sicht der Katze, beschreibt die Autorin Regina Haack eine heitere wie auch tragische Geschichte, die den Leser schnell in seinen Bann zieht. 

Eine kurze Leseprobe:

Mei is des aufregend! Das war jetzt Originalton Fränkisch. Mittlerweile verstehe ich vier Sprachen. Fränkisch ist eine davon. Ich war eine Straßenkatze und lebte in Istanbul. Nach einer abenteuerlichen Reise von der Türkei nach Franken bin ich nun in einem unterfränkischen Dorf bei Würzburg gelandet. Regina ist jetzt meine neue Katzenmutter. Sie lebt in diesem Kuhkaff, so sagt sie es immer, in einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung, in der der erwachsene Sohn lebt. Es ist das vorletzte Haus am Berg, dann geht es nach kurzem Anstieg in den Wald. Obstwiesen und Ackerland grenzen an das Grundstück. Vor ihrem Leben als Landei war sie eine Großstadtpflanze im Kohlenpott. Doch dazu komme ich später. Also noch einmal von vorne. Fast wäre ich gestorben, als hinter mir die Klappe zufiel. Ein weibliches menschliches Wesen mit Namen Dara hat mich in eine komische Kiste gesteckt, in der ich mich gerade soeben mal aufrichten kann. Meine Ohrenspitzen berühren die Decke, mein Hinterteil stößt an das eine und die Nasenspitze an das andere Ende. Irgendetwas ganz Merkwürdiges geht hier vor. Die Kiste steht ja nun schon tagelang in unserer Bude. Ich konnte da hinein- und wieder hinausspazieren, wie ich lustig war. Nicht ein einziges Mal hat mich Dara darin eingesperrt. Mir war das blöde Ding sowieso nicht ganz geheuer. Aber jetzt begreife ich erst, dass ich in einem Käfig sitze. Gitterstäbe in der Tür und in winzigen Gucklöchern. Warum sind sie mir eigentlich vorher nicht aufgefallen? Ich wäre doch nie, niemals freiwillig in einen Gefangenschaftsbehälter gekrochen. Keine zehn Pfoten weit, hätte ich mich diesem Monster genähert. Was hat Dara vor? Sie stellt Wasser und Futter in diesen Kasten! Es scheint ein längerer Aufenthalt hier zu werden. Ich glaube, ich werde verrückt. Wo bringt sie mich hin? Sie war doch immer sooo lieb zu mir. Ich fühle noch ihre warmen, zarten Hände, wie sie meinen winzigen Babykörper umschließen, mich ganz sanft an ihre warme Brust drücken. Ich war ja schon fast tot - ach, was rede ich. Ich war tot. Fast tot war ich, als ich mich in meinem Iglu verkroch– so nennt Dara den kleinen Schneehaufen, wenn sie diese Geschichte immer und immer wieder irgendwelchen Leuten erzählt, die sie ständig anschleppt. Total am Ende, halb verhungert und verdurstet, habe ich auf meine letzte Stunde gewartet. Dann hob mich diese kleine Menschenhand auf, sprach zu mir. ........

 


© Regina Haack
Alle Rechte vorbehalten.